Zum Felgenreinigen keine Hausmittel verwenden

Shampoo oder Spülmittel sind kein billiger Ersatz für einen hochwertigen Felgenreiniger - im Gegenteil. So robust die Felgen auch von außen aussehen, ihr Werkstoff reagiert auf falsche Pflege äußerst empfindlich. Aluminium kann zwar nicht verrosten, es reagiert aber dennoch empfindlich auf ungeeignete Reinigungsmittel. Es wird stumpf, unansehnlich und kann sogar Ausblühungen wie von einer Fahrt durch eine gesalzene Schneestraße bekommen. Darum: An Felgen gehört Felgenreiniger - und sonst nichts.

Felgen reinigen - Schritt für Schritt

Felgen reinigt man in fünf Schritten:

• Vorsprühen
• Einsprühen mit Felgenreiniger
• Absprühen mit dem Hochdruckreiniger
• ggf. Wiederholung
• Abbürsten per Hand
• Klarspülen mit demineralisiertem Wasser

Unser Tipp: Kaufen Sie nicht extra einen Hochdruckreiniger, wenn sie keinen besitzen. Die Waschbox um die Ecke hat alle Geräte, die Sie benötigen. Eine Felgenreinigung ist keine Motorwäsche. Die Besitzer der Waschbox haben daher nichts dagegen, wenn Sie Ihre Felgen dort reinigen.

Felgen werden grundsätzlich im demontierten Zustand gereinigt. Schließlich sollen sie ja vollständig sauber werden und nicht nur von außen. Die Felgen werden nebeneinander ausgelegt und beidseitig kräftig mit Felgenreiniger eingesprüht. Die Mittel brauchen ca. 5 Minuten um einzuwirken. Man erkennt die Wirkung gut daran, dass der Schmutz sich schon ablöst. Wenn der Reiniger soweit seine Arbeit getan hat, wird das Rad gründlich mit dem Hochdruckreiniger abgesprüht. Bei stark verschmutzten Felgen, in der Regel die von der Vorderachse, muss der Felgenreiniger mehrmals angewendet werden.

Nach dem Reinigungsvorgang per Felgenreiniger und Hochdruck kommt die Handarbeit. Verwenden Sie dazu einen Wassereimer und eine Kunststoffbürste. Eine Stahlbürste ist ungeeignet, da sie die Felge nur verkratzt. Das kann mit einer Kunststoffbürste nicht passieren. Auch hier können ein paar Spritzer Felgenreiniger dabei helfen, tief sitzenden Schmutz zu entfernen.

Nach dem Abbürsten und Entfernen des letzten Rests von Schmutz und Staub folgt das Klarspülen. Das deminarilisierte Wasser der Waschbox sorgt dafür, dass die letzten Rückstände von Staub, Schmutz und Reiniger von der Felge abgespült werden. Das Besondere an diesem Wasser ist, dass es fleckenfrei abtrocknet. Es hinterlässt keine Kalkspuren, welche die Felge wieder schmutzig und matt erscheinen lassen.

Nächstes Level: Felgenpolitur

In vielen Fällen reicht eine einfache Felgenreinigung für ein zufriedenstellendes Ergebnis nicht aus. Dann muss mit "schweren Geschützen" vorgegangen werden. Das gilt vor allem für Aluminiumfelgen, die im Winter gefahren wurden. Das Salz der Straße sorgt für tiefe Narben und Ausblühungen, die nur mit harter Arbeit wieder entfernt werden können. Hier brauchen Sie zunächst Schleifpapier, um die Ausblühungen zu entfernen. Beginnen Sie mit grobem Papier und arbeiten sich schrittweise zu immer feinerem Schleifpapier vor.

Da Aluminiumfelgen ab Werk mit Klarlack überzogen sind, müssen sie leider die gesamte Beschichtung entfernen, um zu einem guten Ergebnis zu kommen. Aber es lohnt sich. Nachdem Sie die Ausblühung, die tiefen Kratzer und den Klarlack abgeschliffen haben kommt die Politur. Hier hat Aluminium große Vorteile - aber auch erhebliche Nachteile zu bieten. Ein Vorteil beim Aluminium Polieren ist, das es sich auf Spiegelglanz aufarbeiten lässt. Das sieht dann schon sehr schick aus und macht einer Chromfelge durchaus Konkurrenz.

Der Nachteil ist, dass dafür sehr viel Muskelkraft und Geduld erforderlich ist. Wir empfehlen hierzu den Einsatz spezieller Aluminium-Poliermaschinen und natürlich die passende Politur. Sie werden schnell feststellen: Aluminium zu polieren ist etwas ganz anderes als lackierte Blech auf Hochglanz bringen. Mit 1-2 Stunden pro Felge müssen Sie beim professionellen Aufarbeiten rechnen. Es gibt auch Dienstleister, die diese Arbeit für sie abnehmen. Sie verfügen über spezielle Maschinen, welche das Polieren wesentlich schneller gestalten. Jedoch hat dieser Service seinen Preis.

Letzter Schritt: Die Versiegelung der Felge

Waren die Felgen "nur" stark verschmutzt, genügt eine Wachs-Versiegelung um das Rad gut durch den Sommer zu bekommen. Vor dem Versiegeln mit Wachs werden die Felgen gründlich mit Isoporpanol gereinigt. Isopropanol erzeugt eine fettfreie Oberfläche, greift aber die Reifen nicht an. Darum ist es hier besser geeignet als Silikon-Entferner oder andere Mittel zur Entfettung. Aber Vorsicht: Isopropanol ist leicht entzündlich, darum beim Reinigen keinesfalls rauchen!

Das Versiegelungswachs wird nun auf die Felge aufgetragen und mit einem Tuch eingerieben - fertig. Die fertige Schicht ist so hauchdünn, dass sie den optischen Eindruck der Felge nicht stört. Dass sie trotzdem da ist, kann man mit einem Spritztest feststellen: Sprüht man die Felge mit klarem Wasser ein, perlt es bei einer beschichteten Felge ganz klar ab. Bei unbeschichteten Stellen bleibt das Wasser in großen Tropfen haften.

Die Sprühversiegelung mit Klarlack muss hingegen wohl überlegt sein. Klarlack bietet zwar eine sehr gute Umhüllung und Abwehr gegen eindringende Schadstoffe wie Salzwasser. Jedoch ist seine Erneuerung nur etwas für geübte Hände. In der Regel reicht für eine aufgearbeitete und gereinigte Felge die Wachsversiegelung. Dann sollten Sie aber stets darauf achten, die Sommerfelgen rechtzeitig vor dem ersten Schnee gegen Winterfelgen zu tauschen.

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