Funktion und Position der Kraftstoffpumpe

Die Aufgabe der Kraftstoff- bzw. Kraftstoff-Förderpumpe ist es, den Brennstoff aus dem Tank zur weiteren Verarbeitung zum Motor zu fördern. Sie hat jedoch nicht die Aufgabe, den Motor direkt mit Benzin oder Diesel zu versorgen. Zwischen der Förderpumpe und dem Brennraum des Motors sind weitere Bauteile angebracht, in der Regel eine Einspritzpumpe. Diese ist technisch wesentlich aufwändiger als die einfache Kraftstoffpumpe, da sie den Brennstoff äußerst präzise in die Brennkammern einspritzen muss.

Dafür ist die Einspritzpumpe aber auf eine konstante, zuverlässige Förderung von Brennstoff unter gleich bleibenden Druck angewiesen. Diese Aufgabe erfüllt die Förderpumpe. Die Pumpe sitzt in der Nähe des Kraftstofftanks. Bei den meisten Fahrzeugen ist sie sogar in ihm integriert. Das macht ihren Wechsel etwas aufwändiger.

Aufbau der Kraftstoffpumpe

Die Förderpumpe wird bewusst technisch sehr einfach gehalten, um ihre Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Im Wesentlichen besteht sie aus einem Gehäuse, einem einfachen Elektromotor und einer ebenso möglichst einfach gehaltenen Pumpe. Die Pumpe besteht nur aus zwei Teilen: Einem Flügelrad oder eine Förderschnecke sowie das Pumpengehäuse. Der Kraftstoff wird durch einen Anschluss aus dem Tank angesaugt und über einen zweiten Anschluss in die Kraftstoffleitung gefördert.

Der Elektromotor wird vom 12-24 Volt Bordstromnetz des Fahrzeugs versorgt. Früher war eine Kraftstoffpumpe mechanisch ausgelegt. Sie wurde durch einen Riementrieb oder ein Zahnrad direkt vom Motor angetrieben. Das war technisch stets sehr aufwändig umzusetzen und hat den Startvorgang verlängert. Schließlich muss die Kraftstoffpumpe am Motor den Brennstoff erst durch die ganze Benzinleitung vom Heck herüber saugen. Durch den Einsatz von elektrischen Kraftstoffpumpen direkt am Tank wird der Startvorgang verkürzt und der technische Aufwand am Motor reduziert.

Die Kraftstoffpumpe wird während des Betriebs permanent mit Benzin oder Diesel durchflutet. Das kühlt die Pumpe zuverlässig ab und vermeidet Schäden durch Materialdehnung oder Überhitzung. Da der Kraftstoff die Luft und damit auch den Sauerstoff aus der Pumpe vollständig verdrängt, ist die Nähe zum Elektromotor völlig ungefährlich.

Defekte an der Kraftstoffpumpe

Ein Defekt an der Förderpumpe ist schnell bemerkt: Das Auto geht aus und springt nicht wieder an. Die Förderpumpe ist ein essentielles Bauteil, ohne das der Motor nicht laufen kann. Ein Schnellcheck lässt in diesem Fall die Kraftstoffpumpe als Verdächtigen ermitteln: Die Pumpe meldet sich beim Drehen des Zündschlüssels durch ein leises Brummen als funktionsbereit. Sobald sie Strom bekommt, fördert sie eine kleine Menge Benzin und hält die Kraftstoffleitung unter Druck, bis der Motor anspringt. Bleibt dieses Brummen aus, weiß man schon, dass mit der Kraftstoffpumpe etwas nicht stimmt.

Nicht gleich das Schlimmste annehmen

Das ausbleibende Fördergeräusch an der Kraftstoffpumpe bedeutet nur, dass sich ihr Elektromotor nicht dreht. Das kann viele Ursachen haben. Im schlimmsten Fall ist der Motor tatsächlich durchgebrannt. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass er aus irgendwelchen Gründen nicht mehr mit Strom versorgt wird. Ein häufiger Grund für das Ausfallen der Kraftstoffpumpe ist das Kraftstoffpumpe Relais.

Dies ist ein kleiner elektromechanischer Schalter, der in der Nähe des Sicherungskastens bzw. des Steuergeräts sitzt. Die Relais an einem Fahrzeug sind kleine Würfel mit einem Aufdruck und mehreren Anschlussnasen an ihrer Unterseite. Das Relais kann man ausbauen und mit einem 12 oder 24 Volt Anschluss (je nach Bordstromart des Fahrzeugs) direkt an der Batterie prüfen. Wenn es "klickt" ist es in Ordnung. Wenn es aber stumm bleibt, ist es defekt. Das Relais ist mit einem Handgriff ausgetauscht.

Kraftstoffpumpe wechseln

Die hier beschriebenen Schritte zum Wechsel einer Kraftstoffpumpe sind nur eine allgemeine Darstellung der Vorgehensweise und keine Anleitung zum Einbau.

Vor dem Wechsel der Kraftstoffpumpe bitte unbedingt auf die Sicherheit achten: Die Batterie wird abgeklemmt und es darf während der Arbeit nicht geraucht werden. Auch Heizlüfter und andere Wärmequellen sind von der Benzinleitung und der Kraftstoffpumpe fern zu halten! Immer genügend Lappen zum Aufsaugen von Benzinspritzern bereit halten und stets für eine gute Belüftung sorgen, sonst kann die eigentlich einfache Aufgabe schnell in einer gefährlichen Situation enden.

Vor dem Wechsel der Förderpumpe sollte man stets ganz genau wissen, dass die Pumpe tatsächlich defekt ist. Ihr Wechsel ist recht aufwändig und man spart sich viel Arbeit, wenn man eine gewissenhafte Diagnose durchführt. Dazu gehört, dass mit Hilfe eines Multimeters die Spannung an der Pumpe gemessen wird. Wenn der Strom praktisch ohne Widerstand hindurch läuft, dann ist der Elektromotor definitiv defekt. Ihr Zugang wird bei modernen Fahrzeugen recht komfortabel gehalten. Die Kraftstoffpumpe vom Golf 4 sitzt beispielsweise am Tank. Sie lässt sich aber über eine Abdeckung unter den Beifahrersitzen gut erreichen.

Die Kraftstoffpumpe ist meistens mit einer großen Kunststoff-Mutter am Tank befestigt. Grundsätzlich ist beim Arbeiten an der Kraftstoffpumpe größte Vorsicht angezeigt. Viele der Bauteile bestehen aus Kunststoff und brechen leicht ab. Das verzögert die Arbeit dann erheblich. An der Benzinpumpe sitzt beispielsweise auch der Schwimmer für die Tankanzeige. Diese kann beim Herausziehen der Pumpe abbrechen. Darum: Bei allem, was man rund um die Kraftstoffpumpe macht, stets so vorsichtig wie möglich vorgehen. Lieber drei Mal nachschauen, bevor einmal zu viel Kraft angewendet wird.

Der Einbau der neuen Pumpe geschieht anschließend in umgekehrter Reihenfolge.

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