Funktionsweise einer hydraulischen Bremse

Der Bremsschlauch am Auto ist ein Teil des hydraulischen Bremssystems. Die Hydraulik ist die Übertragung von Kräften durch Flüssigkeiten. Das Wichtigste bei der Hydraulik ist, dass keine Luft im System ist. Luft lässt sich, im Gegensatz zu Flüssigkeiten, zusammen pressen. Das setzt die Wirkung von einem Hydrauliksystem stark herab.

Der Bremsdruck wird im Hauptbremszylinder aufgebaut. Durch den Pedaldruck und den Bremskraftverstärker wird der Hauptbremszylinder mit ca. 2 Bar beaufschlagt. Dieser Druck wird über die Bremsleitungen an die Bremsschläuche weiter gegeben. Die Bremsschläuche übertragen den Druck schließlich in die Bremskolben in den Rädern.

Die Bremskolben drücken die Bremsbacken auseinander (bei Trommelbremsen) oder die Bremsbeläge zusammen (Bei Bremsscheiben). Durch Reibung an der Bremstrommel oder Bremsscheibe entsteht die gewünschte Verzögerung.

Schwachstelle Bremsschlauch

Der Bremsschlauch besteht aus einem kurzen Stück verstärktem Gummi. Zur Verstärkung wird meist Glasfaser-Material verwendet, da dieses sehr reißfest ist. Trotzdem hat ein Bremsschlauch nur eine begrenzte Lebensdauer. Durch mechanische Einflüsse oder durch Überalterung kann er Schaden nehmen. Typische Defekte am Bremsschlauch sind:

• Einschnitte oder Abrisse
• Porosität

Gelegentlich kommt es heute noch vor, dass in einem Bremsschlauch eine Beule oder Blase zu sehen ist. Dann ist die innere Verstärkung vom Bremsschlauch gerissen und der Innendruck des Bremssystems hat den Gummi auseinander gedrückt. Auch in diesem Fall ist der Bremsschlauch unrettbar defekt und ist reif für den sofortigen Austausch.

Als Mindestlebensdauer gilt für Bremsschläuche ein Zeitraum von 5 Jahren. Spätestens nach dieser Zeit sollten sie bei jedem Reifenwechsel gründlich kontrolliert werden. Dazu werden sie zunächst mit klarem Wasser und Seifenlauge gereinigt. Anschließend werden sie durch Biegen und Knicken auf Risse, poröse Stellen und Einschnitte untersucht.

Sobald ein Bremsschlauch undicht wird, muss er selbstverständlich sofort gegen ein neues Ersatzteil ausgetauscht werden. Jegliche Reparaturversuche durch Abkleben mit Klebeband oder ähnlichen Versuchen sind am Bremsschlauch unzulässig.

Reparatur am Bremsschlauch

Die hier beschriebenen Schritte für die Reparatur eines Bremsschlauchs sind nur eine allgemeine Beschreibung und stellen keine Reparaturanleitung im eigentlichen Sinne dar. Diese Beschreibung dient nur als allgemeiner Hinweis. Lott lehnt jegliche Haftung ab, die aus der Befolgung dieser Beschreibungen resultieren. Als Teil der Bremse handelt es sich bei Bremsschläuchen um sicherheitsrelevante Bauteile. Wir empfehlen deshalb grundsätzlich, diese in einer Fachwerkstatt reparieren zu lassen.

Der Austausch von einem Bremsschlauch ist im Grunde recht einfach: Er ist sowohl an der Seite der Bremsleitung wie auch am Rad mit einer einfachen Verschraubung befestigt. Alternativ werden auch Klemm-Steck-Mechanismen verwendet, die aber ebenfalls nicht schwer zu bedienen sind.

Das Wichtigste beim Arbeiten bei geöffneter Bremsleitung ist die Sauberkeit. Darum sollte man den gesamten Bereich um die Schlauchanschlüsse herum zunächst gründlich reinigen. Erst dann kann der Bremsschlauch entfernt und gegen ein Neuteil gewechselt werden. Dabei ist es unvermeidlich, dass Luft in das Bremssystem eindringt. Deshalb ist die anschließende gründliche Entlüftung des Bremssystems verpflichtend.

Es ist empfohlen, stets alle Bremsschläuche am Auto auszutauschen. Die Bremsschläuche altern gleichmäßig. Wenn ein Schlauch als beschädigt erkannt wird, werden die anderen drei Schläuche ebenfalls nicht mehr lange halten. Das Risiko ist dann sehr groß, dass ein Schlauch unbemerkt undicht wird. Das kann zu einer gefährlichen Fahrsituation führen, da der Bremsdruck nicht mehr ausreichend sein kann. Bei einem Wechsel von allen vier Bremsschläuchen gegen Neuteile hat man diese Gefahr ausgeschlossen.

Bremsflüssigkeit checken

Wenn die Bremsleitungen entlüftet werden müssen, dann sollte man sich zunächst die Bremsflüssigkeit genau ansehen. Sie hat ebenfalls nur eine begrenzte Lebensdauer. Eine stark verbrauchte Bremsflüssigkeit lässt sich schon optisch gut erkennen. Statt des leicht bräunlichen, klaren Öls hat sich die Bremsflüssigkeit in eine grünliche und trübe Substanz verwandelt. Dies passiert, wenn zu viel Wasser sich mit dem Bremsöl vermischt hat.

Bremsflüssigkeit ist "hygroskopisch", das bedeutet: Sie zieht Wasser an. Zuviel Wasser im Bremsöl ist aber sehr gefährlich. Bei starken Bremsmanövern kann das Wasser in der Bremsflüssigkeit zu kochen beginnen. Die Dampfblasen wirken dann wie Lufteinschlüsse in der Bremsflüssigkeit und lassen die Bremse schlagartig versagen.

Auch wenn die Bremsflüssigkeit optisch noch akzeptabel aussieht, sollte man sie durch einen Test genau prüfen. Dafür gibt es im Zubehörhandel ab ca. 7 Euro elektrische Widerstandsmesser. Sie werden einfach am Ausgleichsbehälter in das Bremsöl gehalten. Der elektrische Leitwert gibt dann an, wie hoch der Wassergehalt ist. Mit einer Skalierung weiß der Nutzer dann genau, ob das Bremsöl noch zu gebraucht ist oder ob es ausgetauscht werden soll.

Kosten für einen neuen Bremsschlauch

Ein neuer Bremsschlauch kostet ca. 10 Euro. Gängige Marken sind Bosch, A.B.S und Brembo. Bei Geländefahrzeugen oder bei stark getunten Fahrzeugen mit extremer Tieferlegung empfiehlt sich jedoch ein Upgrade an den Bremsschläuchen: Die Stahlflex-Bremsschläuche haben eine Ummantelung aus einem Edelstahl-Geflecht. Sie sind damit besonders gut gegen Abrieb, Einschnitte und Schäden durch Innendruck geschützt. Mit 70 - 160 Euro sind die Stahlflex-Bremsschläuche deutlich teurer. Für eine normale Reparatur sind sie damit überdimensioniert. Als optisches Tuning oder als Sicherheitsfeature für Geländefahrten machen sie aber durchaus ihren Sinn.

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