Position und Aufbau vom Federbein

Das Federbein sitzt in jedem Fall an der Vorderachse eines Autos direkt hinter dem Rad. An der Hinterachse sind häufig Feder und Stoßdämpfer voneinander getrennt. Es gibt aber auch die Bauweise der Federbeine für die Hinterachse.

Das Federbein ist grundsätzlich die Einheit aus Feder und Stoßdämpfer. Dabei ist es unerheblich, ob der Stoßdämpfer durch die Spiralfeder geführt ist oder daneben angeordnet ist. Die letztere Konfiguration findet man häufig an der Hinterachse.
 

Defekte am Federbein

Ein Federbein ist defekt, wenn mindestens einer der beiden Komponenten schadhaft ist. Wenn das Öl am Stoßdämpfer ausläuft, er gluckernde Geräusche beim Eintauchen von sich gibt oder die Dämpferleistung spürbar nachlässt (Nachschwanken des Autos), dann ist das Federbein in seiner Funktion beeinträchtigt. Wenn die Feder an einer Stelle gebrochen ist, dann sinkt das Auto an dieser Stelle ein und steht schief. Auch dann muss das Federbein überarbeitet oder ganz ausgetauscht werden.
 

Federbeine reparieren

Die hier beschriebenen Schritte sind eine allgemeine Darstellung der Vorgehensweise und keine Anleitung zum Einbau.
Bitte beachten Sie: Die mit Abstand häufigsten schweren bis tödlichen Unfälle bei der Eigenreparatur von Autos geschieht während der Arbeiten am Federbein. Wir müssen daher mit größtem Nachdruck darauf hinweisen, dass Arbeiten am Federbein stets mit größter Vorsicht und ausschließlich mit den dafür ausgelegten Hilfsmitteln und Werkzeugen durchzuführen sind. Alles andere bringt Sie und alle anderen in Ihrer Nähe während der Arbeit am Federbein in höchste Gefahr!

• Einen geeigneten Bock, auf dem Sie das Fahrzeug so abstellen können, dass das Federbein ganz entlastet ist
• Einen geeigneten Federbeinspanner

Um es also nochmals ganz klar zu sagen: Wenn Sie diese Arbeit mit Hilfe eines einfachen Wagenhebers und eines Spanngurtes durchführen wollen, ist ein schwerer Unfall vorprogrammiert. Die sich schlagartig entspannende Feder setzt ungeheure Energien frei, die bei Körperkontakt stets mit schweren Verletzungen enden! Federspanner, Wagenheber und Böcke finden Sie in unserem Online-Shop. Gehen Sie bitte niemals ein unnötiges Risiko ein sondern statten Sie Ihre Werkstatt mit allem Notwendigen aus, damit Sie sicher arbeiten können.

Sofern Sie die geeigneten Werkzeuge und Hilfsmittel verfügbar haben, ist der Austausch vom Federbein recht einfach: Bocken Sie das Fahrzeug auf und demontieren Sie das Rad. Anschließend lösen Sie die Lenkmechanik und klappen die Bremsscheibe zur Seite. Spannen Sie nun die Feder ganz ein. Anschließend lösen Sie den Stoßdämpfer an der Ober- und an der Unterseite. Danach können Sie den Dämpfer nach einer Seite hinaus ziehen. Anschließend können Sie auch die Spiralfeder entfernen. Entspannen Sie langsam und vorsichtig den Federspanner, bis die Feder wieder ganz entspannt ist. Dann begutachten Sie die Feder und den Dämpfer.

Schadhafte Federn und Dämpfer erkennen

Eine defekte Spiralfeder identifizieren Sie daran, ob Risse, Brüche oder tiefe Rostnarben vorhanden sind. Leichter Flugrost ist meistens unkritisch. Wenn Sie sich aber nicht sicher sind, tauschen Sie die Feder besser vorsichtshalber aus.

Ein defekter Stoßdämpfer hat spürbar keine Dämpferwirkung mehr. Am Kolben ist Öl sichtbar, ebenso ist die Manschette meist ölverschmiert. Beim Einfahren macht der Dämpfer ein gluckerndes Geräusch. Das bedeutet, dass er Luft zieht.

In beiden Fällen ist der Austausch des kompletten Federbeins in der Regel einfacher. Denken Sie auch daran, das Domlager auszutauschen. Das gehört bei jedem Tausch vom Federbein oder von Stoßdämpfer dazu. Sie sparen sich damit viel Arbeit, wenn nach dem erfolgreichen Tausch des Federbeins einige Zeit später sich auch das Domlager meldet.

Sinnvolle Zusatzarbeiten bei der Federbein Reparatur

Wenn Sie Ihre Lenkmechanik schon so weit zerlegt haben, dass Sie das Federbein ausbauen konnten, schauen Sie sich ihr Fahrzeug an dieser Stelle ganz genau an. Sie haben jetzt schon einen Zustand erreicht, von dem aus Sie viele weitere Arbeiten mit wenig Aufwand durchführen können.

Die Punkte zur Begutachtung sind:

• ABS-Ring: Ist er noch vollständig und die Korrosion im Rahmen?
• Achsmanschette: Dicht und ölfrei?
• Lenkmechanik: Alle Bauteile ohne Spiel?
• Radlager: Geräuschfreier Lauf?
• Bremsen: Scheiben ohne Einlaufspuren? Beläge dick genug? Leitungen dicht und intakt?

Falls Ihnen ein Bauteil verdächtig vorkommt, können Sie es jetzt schnell und einfach austauschen.

Nach dem Zusammenbau muss ggf. die Spur neu eingestellt werden. Dies ist jedoch nur dann wirklich sinnvoll, wenn Sie an der Vorderachse neue Reifen verbaut haben. Das Auto fährt dann wieder sicher und spurtreu.

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