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Heute hat sich das Bild grundlegend geändert. Das Automatikgetriebe hat schon längst die Mittelklasse und die untere Mittelklasse erobert. Auch Kleinwagen sind bereits mit diesem Feature bestellbar. Automatikgetriebe stehen den Schaltgetrieben in Sachen Sportlichkeit und Benzinverbrauch kaum noch etwas nach. Jedoch sind sie im Vergleich zum Schaltgetriebe um einiges teurer.

Automatikgetriebe Arten

Drei Typen haben sich bei den Automatikgetrieben heute durchgesetzt:

• Die Wandlerautomatik
• Das Doppelkupplungsgetriebe
• Das stufenlose Getriebe

Die Wandlerautomatik ist vor allem für große und schwerfällige Fahrzeuge optimal. Sie bietet einen besonders langsamen Aufbau des Drehmoments, so dass ein ruckfreies Anfahren möglich ist. Drehmomentwandler findet man deshalb häufig in Bussen. Doch auch für normale PKW wird der Besondere Komfort der Wandlerautomatik genutzt. Das Bauprinzip des Drehmomentwandlers - oder Flüssigkeitskupplung - ist dabei ganz einfach: Zwei dicht gegenüber montierte Schaufelräder teilen einen Raum in einem geschlossenen Gehäuse. Ein Schaufelrad ist mit dem Motor verbunden, das andere mit dem Schaltgetriebe.

Wird nun Hydrauliköl in die Kammer eingeleitet, dann überträgt das angetriebene Schaufelrad über die Strömung das Drehmoment an das gegenüber liegende Rad. Je voller die Kammer mit Öl geflutet wird, desto mehr kommt vom Drehmoment an der anderen Seite an. Bei einer voll gefüllten Kammer überträgt sich das Drehmoment zu ca. 90%. Das zeigt auch den Nachteil der Drehmomentwandler: Sie haben bis heute einen um ca. 10% höheren Benzinverbrauch als Schaltgetriebe. Durch moderne Bauweisen und Öle wird dieser Nachteil aber allmählich ausgeglichen. Es ist aber nach wie vor nur für langsam drehende Motoren mit hohem Drehmoment geeignet. In Sportwagen findet man Drehmomentwandler jedoch nicht.

Um auch Sportwagen mit Automatik-Getriebe ausrüsten zu können, wurde das Doppelkupplungs-Getriebe oder Direktschaltgetriebe (DSG) entwickelt. Das DSG steht heute den Wandlerautomatiken bei Komfort und Effizienz in nichts nach. Jedoch ist es technisch wesentlich aufwändiger und damit auch teurer. Ein Nachteil des DSG ist, dass es nur sequenziell - also einen Gang nach dem anderen - schalten kann. Ein dynamisches Überspringen einer Gangstufe ist mit dem DSG nicht möglich.

Beim stufenlosen Getriebe fallen sämtliche Gangstufen weg. Die Kraft wird über zwei Keilriemen übertragen, die über zwei konische Wellen laufen. Der erste Wagen, bei dem dieses Prinzip sehr erfolgreich vermarktet wurde war der niederländische DAF 66. Das Prinzip wird auch heute noch beispielsweise bei den Audi-Multitronic-Getrieben angewendet. Das Fahren mit stufenlosen Getrieben ist sehr komfortabel, hat aber einen geringen Wirkungsgrad. Die Getriebe benötigen auch etwas Eingewöhnungszeit. Da die Motordrehzahl nicht synchron zur Geschwindigkeitszunahme geschieht, hören sich stufenlose Getriebe so an als wäre die Kupplung verbraucht. Neben Audi bieten auch Subaru, Nissan und Toyota die CVT-Getriebe an.

Automatikgetriebe Bedienung

Die Bedienung vom Automatikgetriebe ist denkbar einfach. Statt dem Auskuppeln - Schalten - Einkuppeln, wie man es vom Schaltgetriebe gewöhnt ist, schaltet das Automatikgetriebe größtenteils wie sein Name schon sagt, automatisch. Ganz am Schalten kommt man jedoch auch beim Automatikgetriebe nicht vorbei. Schließlich muss man dem Auto ja irgendwie mitteilen, was man grundsätzlich tun möchte. Dafür sind am Wählhebel verschiedene Buchstaben markiert.

Die Automatikgetriebe Buchstaben haben folgende Bedeutung:

• N: Das ist der Leerlauf (Neutral). Er dient zum Abschleppen oder Abstellen des Autos bei laufendem Motor.
• R: Das ist der Rückwärtsgang (Reverse)
• D: Das ist der Fahr-Gang, (Drive) also vorwärts. In dieser Position schaltet das Automatik die einzelnen Fahrstufen durch.
• P: Das ist die Parkposition. Das Auto wird mit P abgestellt und zusätzlich mit der Handbremse gesichert.

Manche Fahrzeuge haben ein zuschaltbares Automatikgetriebe. Dann ist die Schaltkulisse noch um ein "M" ergänzt. Damit wird in den "manuellen" Modus geschaltet. Das Durchschalten der Gänge geschieht in diesem Fall meistens durch das Betätigen einer Schaltwippe. Autos mit Automatikgetriebe haben kein Kupplungspedal. Das linke Bein ist daher zum Fahren praktisch nicht mehr notwendig.

Automatikgetriebe warten und pflegen

Automatikgetriebe werden mit Öl geschmiert und betrieben. Die Doppelfunktion des Öls setzt es einer hohen Belastung und damit einem hohen Verschleiß aus. Automatikgetriebe haben deshalb einen höheren Wartungsaufwand als Schaltgetriebe. Im Gegensatz zu Schaltgetrieben verfügen Automatikgetriebe auch über einen Ölfilter. Filter, Öl und Dichtungen müssen regelmäßig getauscht werden, sonst kann das Getriebe funktionell ausfallen oder ganz kaputt gehen. Wichtig ist, dass man stets das richtige Öl verwendet.

Die Hersteller haben hier sehr strikte Vorschriften. Es ist außerdem möglich und sinnvoll, ein Automatikgetriebe vor dem Einfüllen des frischen Öls zunächst durchzuspülen. Automatikgetriebe müssen darüber hinaus nach dem Ölwechsel entlüftet werden. Luft lässt sich zusammenpressen. Das kann das Getrieben in Teilen außer Funktion setzen. Der Ölwechsel und Filterwechsel an einem Automatikgetriebe ist nicht besonders schwer. Das Auto fährt danach aber wieder exzellent. Es ist damit eine einfache und preiswerte Maßnahme, einen Gebrauchtwagen entscheidend aufzuwerten.

Neben dem Ölfilter und dem Getriebeöl mit allen Dichtungen ist auch der Drehmomentwandler bis zu einem gewissen Grad ein Verschleißteil. Sein Austausch ist mit dem einer Kupplung vergleichbar. Es sollten sich nur handwerklich fortgeschrittene Selbstschrauber an dieses Projekt wagen.

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